Kinderleicht München

Faktensammlung rund um Ernährung, Klima und Nachhaltigkeit

Der Klimawandel beginnt auf unserem Teller! 30% der globalen Treibhausgasemissionen (CO2) entstehen durch unsere aktuelle Ernährungsweise, und zwar durch den zu hohen Fleischkonsum. Kein anders Lebensmittel benötigt so viel Land wie die Herstellung von Fleisch. Außerdem verursacht der Anbau von Futtermittel weitere Probleme. Beispielsweise werden Regenwälder für den Futtermittelanbau gerodet. Um 1 kg Rindfleisch zu erzeugen, werden 3,9 – 4,9 kg Getreide benötigt. Zudem werden vielerorts Dünger und Pestizide eingesetzt, was die Böden auslaugt und die örtliche Bevölkerung krank macht. Für die Erzeugung von 1 kg Rindfleisch werden ca. 15.400 Liter Wasser und eine Nutzfläche von 27-49 m2 benötigt. Somit verstärkt die Fleischproduktion die Wasserknappheit und raubt Land für alternativen Nahrungsmittelanbau. Ein weiterer Faktor ist das Emittieren von Methan durch die Tiere, was den Treibhauseffekt auf der Erde verstärkt.

Fakt: Wer sich komplett vegetarisch ernährt, spart 300 bis 400 Kilogramm CO2 ein.

Allein in Deutschland werfen wir jedes Jahr rund 12 Millionen Tonnen Lebensmittel in den Müll. Das sind pro Kopf und Jahr 78 kg Lebensmittel, die noch genießbar gewesen wären. Das entspricht einen Wert von 300 € pro Person.

Wir werfen nicht nur das nicht-verbrauchte Essen, sondern sprichwörtlich all die während der Herstellung aufgewendeten Ressourcen wie Energie, Arbeitszeit, Wasser, Nährstoffe usw. in die Tonne. Das absurde: 7 Millionen Tonnen des deutschen Lebensmittelabfalls wären vermeidbar! (Sustainable Development Goal 12.3)

Im Jahr 2021 haben laut FAO 828 Millionen Menschen Hunger gelitten – das sind 150 Millionen mehr als im Jahr 2019. Gleichzeitig gibt es heute eigentlich genug Nahrungsmittel auf der Welt, um die gesamte Menschheit zu ernähren. Wo kommt diese Ungleichheit her?

Durch unseren Konsum von nicht-nachhaltig produzierten Lebensmitteln wird nicht nur der Klimawandel, sondern auch die weltweite Ungleichheit der Nahrungsmittelverteilung massiv vorangetrieben. Standortgerechte Landwirtschaft und regionale Produkte sind absolut kritisch, damit die Verwirklichung des Menschenrechts auf Nahrung weltweit umgesetzt werden kann. Um den Welthunger bis 2030 weitgehend zu eliminieren, müssen wir alle mit anpacken und unsere Essgewohnheiten anpassen! (Sustainable Development Goal 13)

Unser Essen fällt nicht vom Himmel, sondern wächst auf der Erde. Im Durchschnitt stehen jedem Menschen auf der Erde 2000 m² Fläche für die Erzeugung benötigter Rohstoffe zur Verfügung – für Nahrung, Kleidung, Mobilität usw. In Deutschland beanspruchen wir jedoch pro Kopf etwa 2700 m². Das heißt, 700 m² müssen wir pro Person importieren. Rund 26% unseres Flächenbedarfs stillen wir in anderen Ländern wie Brasilien oder Indonesien, z.B. für den Anbau von Kaffee, Reis und Futtermittel. Problematisch dabei ist, dass sich durch den Import die Ressourcenknappheit der Exportländer vergrößert, was wiederrum weitreichende Konsequenzen für die lokale Bevölkerung hat.

Ein Zahlenbeispiel, welches den Vorteil von pflanzlicher Kost illustriert: Die Produktion von 1 kg Hülsenfrüchten beansprucht durchschnittlich 3,6 m2 Land, 1 kg Rindfleisch 46 m2 Land – das entspricht etwa dem 13-fachen der Fläche!

Mit unseren Essgewohnheiten haben wir direkten Einfluss auf die globale Landwirtschaft!

  • Mehr Obst und Gemüse, weniger Fleisch und tierische Lebensmittel
  • Regionales und Saisonales Obst und Gemüse einkaufen
  • Bio-Lebensmittel sind gut fürs Klima – kaufen sie BIO ein
  • Keine Lebensmittel in den Müll werfen! Schreiben Sie eine Einkaufszettel, nehmen Sie Tellerreste im Restaurant mit, machen sie Restlkochen.
  • Frisch kochen, statt hochverarbeitete Lebensmittel zu verwenden. Das macht Spaß und schmeckt viel besser! Leckere Rezepte findest Du auch hier bei uns.
  • Position beziehen! Kommunen müssen eine Vorbildrolle einnehmen, z.B. bei der Konzipierung von Kantinen und der Gestaltung von Ausschreibungen für Pachtverträge
  • Mit Informationskampagnen in der Öffentlichkeit und in der Bildung auf den Zusammenhang von Ernährung und Klima aufmerksam machen
  • Mit verschiedene Lenkungsmaßnahmen wie z.B. Steuerrabatten klimafreundliche Lebensmittel attraktiver machen